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Infoblatt Batate


Batate im Überblick



Batatepflanze (Klett)


Einordnung

Batate gehört wie Maniok und Yams zu den tropischen Knollenfrüchten. Die Knollen sind die Stärkespeicher der Pflanze. Die sehr große Ähnlichkeit der Batate mit der Kartoffel und ihr süßer Geschmack durch den enthaltenen Zucker brachte ihr den Namen "Süßkartoffel" ein. Eine durch den gemeinsamen Namen oftmals vermutete Verwandtschaft von Kartoffel und Süßkartoffel besteht nicht.


Beschreibung

Batate ist eine einjährige Pflanze. Sie bildet lange, am Boden kriechende Stängel aus (für uns vergleichbar mit dem Anblick von sich am Boden windenden Efeu). Sortenbedingt treten unterschiedliche Blattformen auf.
Die länglich spindelförmigen, manchmal auch walzenförmigen Knollen von bis zu 30 cm Länge wachsen in Büscheln. Eine Knolle kann bis zu 3 kg schwer werden, aber normalerweise erreicht das Gewicht einer Knolle ca. 0,5 - 1 kg, erscheint also wie eine groß gewachsene Kartoffel. Je nach Sorte differiert die Farbe der Knollen: von bläulich-lila bis rötlich-pink.


Verbreitung / Anbaugebiete / Herkunft

Die vermutete Heimat der Süßkartoffel ist Mittel- und Südamerika. Auch wenn "die normale" Kartoffel ebenfalls aus Südamerika stammt, sind sie nicht miteinander verwandt.
Von den Spaniern wurde die Batate auf die Philippinen und die Molukken gebracht, von wo sie sich weiter ausbreitete. Heute wird sie weltweit in den Tropen und Subtropen Asiens, Afrikas und Amerikas angebaut. Batate ist zwar in den Tropen beheimatet, aber auch unter gemäßigten Klimabedingungen mit sehr warmen Sommern ist der Anbau noch möglich, so z. B. in Südeuropa.
Die Süßkartoffel gelangte sogar noch vor unserer gewohnten Kartoffel nach Europa, Anfang des 16. Jahrhunderts. Der englische Name "potato" – von dem indianischen "Batate" abgeleitet – wurde später auf die Kartoffel übertragen.



Hirse, Maniok, Batate - Hauptanbaugebiete (Klett)


Anbau / Standortansprüche

Batate benötigt mit einer mittleren Temperatur von 22 °C ein wärmeres Klima als die Kartoffel. Unter 10 °C sollte das Thermometer in Batateanbauregionen nie fallen. Gegenüber starken Temperaturschwankungen und erst recht gegenüber Frost ist die Pflanze sehr empfindlich.
Hinsichtlich Niederschlag und Boden zeigt sich die Batate weniger anspruchsvoll. Zu viel Wasser forciert allerdings den Blattwuchs, was zu Lasten der Knollenbildung geht. Gut durchlüfteter, nährstoffreicher Boden sorgt für optimale Erträge. Staunässe sollte in jedem Fall vermieden werden, da sonst die Süßkartoffeln faulen.


Ernte und Lagerung

Batate hat eine Reifezeit von nur 3,5 - 5 Monaten. Damit stellt sie unter den tropischen Knollenfrüchten eine Ausnahme dar. Geerntet werden die Bataten, wenn die Blätter vergilben, entweder von Hand oder maschinell. Die Ernte muss vorsichtig erfolgen, da beschädigte Knollen zur Fäulnis neigen.
Die Lagerfähigkeit von Batateknollen ist nicht mit der Kartoffel zu vergleichen. In den Tropen halten sich die geernteten Süßkartoffeln gerade mal 2 - 3 Wochen. Kühlhäuser könnten die Haltbarkeit zwar wesentlich verlängern, sind aber zu kostenaufwändig.


Verarbeitung

Für die Bevölkerung in den Anbauländern der Batate stellt die Knollenfrucht ein vielfältiges Grundnahrungsmittel dar. Sie nimmt in etwa den Stellenwert wie bei uns die Kartoffel ein. Kartoffel und Batate haben auch in etwa gleiche Kocheigenschaften.
Die Knollenfrucht wird zur industriellen Herstellung von Batatenstärke eingesetzt. Weitere Batateprodukte sind Stärkesirup und alkoholische Getränke.


Wirtschaftliche Bedeutung

Im Gegensatz zur Kartoffel hat Batate keine Exportbedeutung. Wie die anderen tropischen Knollenfrüchte bleibt sie in ihren Erzeugerländern, wird für die Selbstversorgung angebaut oder auf begrenzten regionalen Märkten verkauft.
Bei einer Gesamtproduktion von 106,6 Mio. t (2010, nach FAOSTAT) ist China mit etwa 81,2 Mio. t der größte Batate-Produzent, weit dahinter folgen Uganda mit ca. 2,84 Mio. t und Nigeria mit ca. 2,7 Mio. t.


Quelle: Geographie Infothek
Autor: Claudia Fischer
Verlag: Klett
Ort: Leipzig
Quellendatum: 2003
Seite: www.klett.de
Bearbeitungsdatum: 12.06.2012